Schweiz ermöglicht „Gratis-Abtreibung“

9 days ago
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www.kla.tv/39316

Die stetig steigenden Krankenkassenprämien sind für viele Menschen in der Schweiz eine hohe finanzielle Belastung. 2026 werden sie sich laut einer Medienmitteilung des Bundesamts für Gesundheit, kurz BAG, um durchschnittlich 4,4 Prozent erhöhen. Um das Kostenwachstum im Bereich der obligatorischen Krankenpflegeversicherung einzudämmen, setzt der Schweizer Bundesrat ein Kostendämpfungsprogramm, basierend auf einem Expertenbericht, um. Damit sollen die Prämienzahler entlastet werden. Nach dem „Kostendämpfungspaket 1“ von 2019 hat das Schweizer Parlament im Frühling 2025 das „Kostendämpfungspaket 2“, mit 16 weiteren Maßnahmen, verabschiedet.
Diverse Schweizer Medien berichteten dann im August 2025 überraschend, dass sich das Parlament im Rahmen dieses Entscheids diskussionslos dafür aussprach, dass die Kosten für Abtreibungen in der Schweiz ab 2027 neu von den Krankenkassen komplett übernommen werden sollen. „Gratis-Abtreibungen“ gibt es bisher nur in den Ländern Frankreich, Niederlande, Irland und Dänemark. Niemandem – nicht einmal den Abtreibungsgegnern im Parlament – schien es aufgefallen zu sein, was sich da im Gesetzestext versteckte.

Die Jahresfranchise und den gesetzlich festgelegten Selbstbehalt von 10 % muss die Frau bislang selbst bezahlen. Die Jahresfranchise ist ein jährlicher Mindestbetrag – frei wählbar zwischen 300 und 2.500 Schweizer Franken – den die Versicherten selbst bezahlen müssen. Die Kosten für eine Abtreibung – zwischen 700 Franken für eine medikamentöse Abtreibung und 1.500 Franken für eine chirurgische Abtreibung – wird ab 2027 die Krankenkasse ganz übernehmen müssen. Schätzungsweise 28 Millionen Franken an neuen Kosten sollen der Allgemeinheit aufgebürdet werden. In der Schweiz kann eine Frau bis zur 12. Schwangerschaftswoche selbst über eine Abtreibung entscheiden.
Die Abtreibung ist straflos, wenn die betroffene Frau in einem schriftlichen Gesuch eine körperliche oder seelische Notlage geltend macht und sich von einem Arzt beraten lässt.

Die EDU Schweiz kündigte in der Medienmitteilung vom 1.9.2025 an, sich entschieden gegen diesen Bundesbeschluss zu wehren und schreibt: „Es ist nicht nachvollziehbar, dass der Staat alle Kosten für einen Schwangerschaftsabbruch übernimmt, als handle es sich um einen medizinischen Eingriff von so grosser Bedeutung, dass er eine Sonderbehandlung verdient, während zahlreiche lebenswichtige Operationen wie Herz- oder Krebsbehandlungen teilweise nicht vollständig erstattet werden.“

Am 25. September 2025 reichten die EDU-Nationalräte Erich Vontobel und Andreas Gafner mit weiteren Mitunterzeichnern im Nationalrat eine Motion ein, um den Fehlentscheid zu korrigieren. Mit einer Motion wird der Bundesrat beispielsweise beauftragt, eine Maßnahme zu treffen. Sie fordern:
„Der Bundesrat wird beauftragt, die rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen, damit für Schwangerschaftsabbrüche, bei denen das Leben der Mutter durch die Schwangerschaft aus somatischen [körperlichen] Gründen nicht direkt bedroht ist, Selbstbehalt und Franchise weiterhin beibehalten werden.“
Begründung: „Ausgerechnet im Rahmen des ‚Kostendämpfungspakets 2‘ hat das Parlament im Frühling 2025 entschieden, dass Krankenkassen bei Schwangeren ab Beginn der Schwangerschaft alle medizinischen Kosten übernehmen müssen. Diese Kostenübernahme wurde auch auf straflose Schwangerschaftsabbrüche ausgedehnt. Da dies in den zuständigen Kommissionen leider nicht beachtet wurde, hat der Rat über diesen weitreichenden Beschluss nicht explizit diskutiert. Damit werden Abtreibungen ab 2027 in der Schweiz erstmals vollständig gratis.

Viele Menschen empfinden es als Affront, dass dieser Entscheid, bei dem es sich um eine gesellschaftspolitisch höchst sensible Frage handelt, ohne parlamentarische Debatte gefällt wurde. Es entsteht der Eindruck, dass hier durch die Hintertür ‚Fakten‘ geschaffen wurden. Es ist zudem grob irreführend, im Rahmen eines Massnahmenpakets zur Kostendämpfung Beschlüsse zu fassen, welche die öffentliche Hand finanziell zusätzlich belasten werden. Das Parlament hat dadurch seine politische Verantwortung vernachlässigt und seine Glaubwürdigkeit beschädigt.

Eine Abtreibung ist in den meisten Fällen keine medizinische Notwendigkeit, um das Leben Schwangerer zu schützen, sondern eine bewusste, ganz persönliche Entscheidung. Die vollständige Kostenübernahme im Zusammenhang mit Fehlgeburten einzuführen, macht Sinn. Aber die Kostenübernahme auf alle straflosen Abtreibungen auszuweiten, erhöht die Gefahr, dass Abtreibungen – insbesondere kurzfristig beschlossene – weiter zunehmen werden.

Darüber hinaus zwingt die neue Regelung alle Versicherten dazu, unabhängig ihrer persönlichen Überzeugung, Abtreibungen über ihre Prämien mitzufinanzieren. Viele Menschen geraten dadurch in einen ernsthaften Gewissenskonflikt. Die Bundesverfassung garantiert jedoch die Glaubens- und Gewissensfreiheit (Art. 15 BV). Diese wird durch die verpflichtende Kollektivfinanzierung von Abtreibungen massiv eingeschränkt. Das Parlament steht in der Pflicht, über eine solch fundamentale Änderung separat und transparent zu befinden – und klare Verhältnisse bei Kostenfragen im Rahmen von Schwangerschaften zu schaffen.“

Auch der Verein „Marsch fürs Läbe“ wurde aktiv und startete die Petition „Kein Zwang zur Finanzierung von Abtreibungen durch Krankenkassenprämien“.
Auszug aus dem Text: „Die Streichung von Franchisen für Abtreibungen ist unehrlich, ideologisch und verletzt unser Gewissen (...). 28 Millionen Franken an neuen Kosten werden nun Familien aufgebürdet, die eine solche Finanzierung zutiefst ablehnen. Das ist weder demokratisch noch transparente Gesetzgebung (...).“
Die Petition an die Bundesversammlung kann von jeder Person – unabhängig von Alter, Staatsangehörigkeit und Wohnort – unterschrieben werden:
https://www.citizengo.org/de-ch/lf/16458-stoppt-die-zwangsfinanzierung-von-abtreibungen-unschuldiger-kinder

Es stellt sich die Frage: Hat der Bundesrat bewusst sein Anliegen in diesem umfangreichen Maßnahmenpaket versteckt, um eine Debatte zu verhindern? Wollte er die ideologisch motivierten und kostentreibenden Maßnahmen heimlich ins Gesetz einschleusen?

Ein solidarisches Gesundheitssystem soll vor unvorhersehbaren und ernsten medizinischen Kosten schützen und bei dringenden Behandlungen und Komplikationen unterstützen.
Doch Abtreibungen können nicht als normale medizinische Dienstleistung verstanden werden. Abtreibungsorganisationen wie z.B „Planned Parenthood“ und „Pro Familia“ haben ihre Wurzeln in der Eugenik und Rassenhygiene. Es geht oft nicht um eine bestmögliche Lösung für die Schwangere und das ungeborene Kind, sondern um immer mehr Abtreibungen. Schon 1991 hatte das Ärzteblatt auf den zunehmenden Bedarf an fetalen Zellen für Forschung und Medizin sowie die ethisch fragwürdigen Handlungsweisen bei deren „Gewinnung“ durch Schwangerschaftsabbrüche hingewiesen.
Die Sendung„Abtreibungen – Teil eines Bevölkerungsreduktionsprogramms (www.kla.tv/27094) zeigt detailliert auf, von wem und warum Abtreibungen gesellschaftsfähig gemacht und zu einem lukrativen Geschäftsmodell geworden sind.

von rg.
Quellen/Links:
Kostendämpfung obligatorische Krankenkasse
https://www.bag.admin.ch/de/krankenversicherung-kostendaempfung

Steigende Krankenkassenprämien
https://www.bag.admin.ch/de/newnsb/d2okh_kUK_OFhmMDfpyiy

Kostendämpfungspaket 2
https://www.bag.admin.ch/de/kvg-anderung-massnahmen-zur-kostendaempfung-paket-2

https://www.20min.ch/story/abtreibungen-in-der-schweiz-werden-ab-2027-kostenlos-103407085

Kommentar von Stefan Millius zum Kostendämpfungspaket 2
https://www.corrigenda.online/leben/kolumne-von-stefan-millius-ganz-nebenbei-abtreibungen-sind-fuer-frauen-bald-gratis

Änderungen Krankenversicherungsgesetz KVG
https://www.fedlex.admin.ch/eli/cc/1995/1328_1328_1328/de

Petition: Kein Zwang zur Finanzierung von Abtreibungen durch Krankenkassenprämien
https://citizengo.org/de-ch/lf/16458-stoppt-die-zwangsfinanzierung-von-abtreibungen-unschuldiger-kinder

https://www.zukunft-ch.ch/petition-keine-zwangsfinanzierung-von-abtreibung/

Motion (25.4135) „Selbstbehalt und Franchise für nicht-somatische Schwangerschaftsabbrüche beibehalten“

https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20254135

https://www.edu-schweiz.ch/aktuelles/neuigkeiten/die-edu-will-mit-einer-motion-gratis-abtreibungen-verhindern/

https://www.edu-schweiz.ch/aktuelles/neuigkeiten/abtreibungen-ab-2027-kostenlos-ein-fatales-signal-das-die-edu-bekaempfen-wird/

Gesetzgebung Abtreibungen Schweiz (Fristenlösung)
https://www.bj.admin.ch/bj/de/home/gesellschaft/gesetzgebung/archiv/schwangerschaftsabbruch.html

https://frauenheilkunde.insel.ch/de/unser-angebot/gynaekologie/zentrum-fuer-sexuelle-gesundheit/schwangerschaftskonflikt-und-abbruch

Kosten Abtreibung Schweiz
https://www.prodonna.ch/faq-abtreibung/was-kostet-eine-abtreibung-in-der-schweiz/

Kostenbeteiligung Krankenkasse (Franchise und Selbstbehalt)
https://www.helsana.ch/de/private/wissen/krankenversicherung/kostenbeteiligung.html?utm_campaign=2025_08_mhi_wissen_pull&utm_source=google&utm_medium=sea&utm_term=de&utm_id=KMP-08463-T1K9K2&s_kwcid=AL!15157!3!770556984843!b!!g!!franchise%20krankenkasse&gad_source=1&gad_campaignid=22918054275&gbraid=0AAAAADt4jJJFDRngJyQtdPML9OyDtH2tN

Deutsches Ärzteblatt
https://www.aerzteblatt.de/archiv/pdf/0106d133-3af1-4a79-a848-07b73eac38e8

Zur Petition: „Stoppt die Zwangsfinanzierung von Abtreibungen unschuldiger Kinder“
www.citizengo.org/de-ch/lf/16458-stoppt-die-zwangsfinanzierung-von-abtreibungen-unschuldiger-kinder

Weiterführende Sendung zu diesem Thema:

Abtreibungen – Teil eines Bevölkerungsreduktionsprogramms
www.kla.tv/27094
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